A. Früher machten die Gymnasiasten in Deutschland nach neun Jahren das Abitur. Heute dauert das Gymnasium nur acht Jahre. Die Schüler müssen schneller lernen und haben weniger Freizeit. Lehrer, Eltern und Schüler kritisieren das "Turbo-Abitur". Die jungen Abiturienten sind oft für die Universität nicht bereit. Über fünfzig Prozent der Eltern wünschen sich deshalb das dreizehnte Schuljahr zurück. Einige Bundesländer erlauben das neunjährige Gymnasium wieder.
B. Was bedeutet das Projekt "Studienbrücke"? Die "Studienbrücke" ist eine Kombination aus Sprachkursen, Studienberatung, interkulturellem Training sowie Abschlussprüfungen. Die Zielgruppe sind Schüler, die ein Studium in Deutschland planen, jedoch nicht das erforderliche Alter und die Sprachkenntnisse dafür haben. Das Projekt schließt die sprachliche Lücke zwischen der Schule und dem Studium an einer deutschen Universität und gibt den Jugendlichen aus anderen Ländern die Möglichkeit, in Deutschland zu studieren.
C. Kein Schüler geht immer gern zur Schule. Manche gehen ab und zu überhaupt nicht zum Unterricht, das heißt: die Schüler schwänzen. Besonders dann, wenn es Unterricht in einem unbeliebten Fach gibt oder man sich nicht richtig auf einen Test vorbereitet hat. Schwänzen ist in Deutschland aber verboten. Trotzdem schwänzen ungefähr zwei Prozent der deutschen Schüler sehr oft. Es gibt viele Gründe, weshalb die Schüler schwänzen. Manche Schüler schwänzen, weil sie Stress mit ihren Lehrern haben. Viele Schulschwänzer kommen aus Familien, die nicht viel Geld haben und für die Bildung nicht so wichtig ist.
D. Die deutschen Bundesländer haben ihre eigenen Gesetze zur Schulpflicht. In der Regel müssen die Kinder ab dem sechsten Lebensjahr mindestens neun oder zehn Jahre zur Schule gehen. Dann sollen sie auch einen erfolgreichen Schulabschluss haben. Wird die Schulpflicht nicht erfüllt, können die Eltern bestraft werden. Eltern, Lehrer und Schüler müssen zusammenarbeiten, wenn ein Schüler große Probleme hat. Auch andere Unterrichtsmethoden können dem Schüler helfen, wieder regelmäßig zur Schule zu gehen.
E. Seit Jahren versuchen Politiker die Qualität des deutschen Schulsystems durch Bildungsstandards und Zentralisierung zu verbessern. So auch die gymnasiale Oberstufe und das Abitur. Ab dem Schuljahr 2016/17 sollen die Abiturienten bundesweit einheitliche Aufgaben beim Abitur bekommen. Dazu soll es ab 2016 eine Datenbank von einheitlichen Abituraufgaben geben. Diese können die Bundesländer bei ihrem Abitur nutzen. Sie sind dazu aber nicht verpflichtet.
F. Anna besucht die elfte Klasse des Bach-Musikgymnasiums in Berlin. Sie möchte später professionelle Musikerin werden. Ihre Chancen stehen gut. Die Schule bietet den Schülern eine deutschlandweit einzigartige Ausbildung. Hochschulprofessoren der Berliner Musikhochschulen unterrichten hier. Auf dem Stundenplan stehen Klavier und ein weiteres Instrument nach Wahl, Musiktheorie und Gehörbildung. Für Anna ist die Ausbildung im Bach-Gymnasium sehr wichtig. Nach dem Abitur möchte sie ein Gesangstudium in den USA beginnen. Sie war schon auf Konzertreisen in Lissabon, in Israel, in Ungarn und in anderen Ländern unterwegs.
G. Jedes Jahr nach den Abiturprüfungen ist es soweit. Mit einem witzigen Wettbewerb beschließen die Abiturienten ihre Schulzeit. Die Teams müssen zahlreiche Aufgaben lösen. Jede Sekunde ist kostbar. Doch es geht nicht darum, wer am schnellsten laufen kann. Schnelles Denken, gute Ideen und Kreativität sind gefragt. Es gibt viele Rätsel und sportliche Aufgaben. Auch das gerade gelernte Abiturwissen ist noch einmal nützlich. Ein Test mit Wissensfragen über die Stadt, die Schule und Fächer wie Biologie und Latein bringt wichtige Punkte.