A. Im Mittelalter lebten dort Monarchen. Heute sind in den schönsten Burgen und Schlössern oft Museen oder Luxushotels. Auch in der rund 750 Jahre alten Burg Wildenstein kann man übernachten. Trotzdem ist sie anders. Die Übernachtung kostet nicht viel: Diese Burg ist eine Jugendherberge. Drinnen gibt es geheime Räume, die Wände sind mit Bildern aus der Renaissance dekoriert. Draußen liegt das Donaubergland mit vielen Wegen zum Wandern.
B. Billiger an einem anderen Ort übernachten geht nicht: Couchsurfer schlafen kostenlos bei Fremden. Wie funktioniert das? Unter der Adresse www.couchsurfing.org kann sich jeder anmelden und ein Profil von sich anlegen. Zum Profil gehören Informationen über die eigene Person und Fotos. Die Anmeldung ist kostenlos. Auch der Gastgeber bekommt von seinem Gast kein Geld. Wie sucht man ein Sofa? Man muss den Wunschort eingeben, dort nach einem Gastgeber suchen und ihm schreiben. Vor einem Treffen sollten die beiden wichtigen Einzelheiten besprechen, z.B. das Anreisedatum, die Übernachtungsmöglichkeit.
C. Jetzt hat auch Deutschland ein Easy Hotel: klein, einfach und zentral — die Gäste können zu Fuß zum Alexanderplatz laufen — in Berlin. Ein Dach, ein Bett und eine Dusche, das ist alles. Stühle, Tische oder Schränke gibt es nicht. Eine Übernachtung im Doppelzimmer ohne Frühstück kostet ab 25 Euro. Es gibt einen Getränke- und Snackautomaten neben der Rezeption. Der Preis ist für ein Hotelzimmer im Zentrum der Hauptstadt niedrig. Die Gäste können Zimmer nur im Internet buchen.
D. In Baden-Württemberg wird ab nächstem Jahr eine komplett mittelalterliche Klosterstadt gebaut — mit historischen Werkzeugen und Plänen aus dem neunten Jahrhundert. Das Projekt wird rund 40 Jahre dauern, denn beim Bau sind keine Maschinen erlaubt. Historiker, Architekten und Archäologen werden die Handwerker beim Bau beraten. Aber die Experten hoffen auch, dass sie selbst etwas über den Alltag im Mittelalter lernen: wie die Menschen damals Häuser gebaut und Essen gemacht haben. Auch die Besucher müssen das Mittelalter akzeptieren. Es wird dort keinen Kaffee und kein Eis geben.
E. Für diese Reise braucht man nur dem Zelt — mein nicht. Die Idee des Internetportals Campinmygarden.com funktioniert so: Man meldet sich bei einem potentiellen Gastgeber und dann darf man bei ihm im Garten übernachten. Natürlich muss der Gastgeber vorher Ja sagen. Meistens kostet diese Übernachtung kein Geld oder nur sehr wenig. Die Gastgeber helfen bei Fragen und geben Tipps zu lokalen Sehenswürdigkeiten. Manche Gärten haben auch einen Swimmingpool, tolle Blumen oder eine Grillecke. In Deutschland. Österreich und der Schweiz wird die Webseite jeden Tag populärer — und es gibt immer mehr Angebote.
F. Camping wurde schon vor rund 100 Jahren populär: Viele Menschen wollten wenig Geld für die Übernachtung ausgeben und haben deshalb im Zelt geschlafen. In Deutschland und Österreich ist das meistens nur auf offiziellen Plätzen erlaubt. In der Schweiz darf man überall übernachten, wenn ein Schild nichts anderes sagt. Jedes Jahr wählen mehrere Organisationen und Zeitschriften die besten Campingplätze. So zum Beispiel der Allgemeine Deutsche Automobilclub und das Magazin Caravaning, die die Adressen der besten Campingplätze auf ihren Internetseiten publiziert haben.
G. Der Ort Altensteig in Baden-Württemberg hat ein großes Problem: Im historischen Zentrum wohnen zu wenig Menschen. Erst sind viele Familien weggezogen, dann haben auch die letzten Läden geschlossen. Jetzt stehen viele Häuser leer. Auch die Verwaltung arbeitet nicht mein im historischen Rathaus, sondern m einem anderen Teil der Stadt. Was kann man dagegen tun? Die Idee: Das idyllische Zentrum soll zum Hoteldorf werden. In den bis zu 554 Jahre alten Fachwerkhäusern werden Touristen übernachten und in das alte Rathaus kommt die zentrale Rezeption. Die meisten Altensteiger finden das Projekt gut.